Der große Hype um Online-Business-Kurse
Warum scheitern 90% der Online-Business-Kurs-Käufer? Nach eigenen Erfahrungen mit mehreren teuren Kursen kann ich sagen: Sie verkaufen Abkürzungen, die keine sind.
In Facebook-Gruppen siehst du euphorische Kommentare: „Endlich dabei!“, „Das wird mein Durchbruch!“, „Jetzt geht’s richtig los!“. Screenshots von Bestellbestätigungen machen die Runde, und alle feiern sich gegenseitig.
Doch ein paar Wochen später? Funkstille. Kaum einer teilt echte Ergebnisse. Kaum einer berichtet von ersten Umsätzen, Kunden oder Erfolgen. Stattdessen kommt irgendwann der nächste Launch und das Spiel beginnt von vorn.
Natürlich gibt es Ausnahmen: Wer schon eine Idee, eine Website oder ein Produkt hat, kann mit einem guten Online-Business Kurs tatsächlich schneller skalieren. Aber für die allermeisten Anfänger ist der Nutzen überschaubar.
Was Online-Business-Kurse wirklich leisten können
Um fair zu bleiben: Online-Business-Kurse sind nicht grundsätzlich nutzlos. Einige sind sogar sehr gut gemacht. Sie können dir helfen, Struktur in dein Chaos zu bringen.
- Struktur: Du bekommst einen Fahrplan, statt dir alles mühsam selbst zusammenzusuchen.
- Best Practices: Du lernst Strategien, die andere erfolgreich eingesetzt haben.
- Zeitersparnis: Du kannst Fehler vermeiden, die schon andere gemacht haben.
Aber, und das ist der entscheidende Punkt, ein Kurs ersetzt nicht die Basis, die du selbst aufbauen musst. Er ist ein Werkzeug, kein Business.
Warum dir ohne Fundament kein Kurs hilft
Viele Kurse locken mit Versprechen wie: „Du brauchst keine eigene Website“ oder „Starte sofort ohne Produkt“. Klingt verführerisch, und ja, technisch kannst du tatsächlich ohne große Infrastruktur loslegen.
Aber wohin führt das?
- Ohne eigenes Produkt fehlt dir etwas, das du langfristig verkaufen kannst.
- Ohne Website oder Blog bist du abhängig von Algorithmen und Plattformen, die sich jederzeit ändern können.
- Ohne Marke und Persönlichkeit bleibst du austauschbar und Kunden kaufen nicht von „irgendeinem“, sondern von Menschen, denen sie vertrauen.
Ein klassisches Beispiel: Viele Kurse zeigen dir, wie du einen Lead-Magneten und eine Squeeze-Page baust. Klingt einfach, und mit Tools wie FunnelCockpit (s. meinen Beitrag „FunnelCockpit Erfahrungen: Was Anfänger erwartet“) funktioniert das sogar relativ einfach. Aber wenn du kein Fundament hast, wenn du nichts Eigenes anzubieten hast, dann ist eine Squeeze-Page nur eine schöne Fassade ohne Haus.
Die Wahrheit über „Abkürzungen“
Fast alle Online-Business-Kurse verkaufen dir eine Abkürzung. „Spare dir jahrelanges Ausprobieren, wir zeigen dir den direkten Weg!“
Klingt genial, oder? Aber die Realität ist: Abkürzungen sind nicht das, was sie versprechen.
- Ja, du kannst Zeit sparen.
- Ja, du kannst Fehler vermeiden.
- Aber deine eigenen Fehler wirst du trotzdem machen müssen, sie sind meines Erachtens absolut zwingend.
Warum? Weil dein Markt, dein Produkt und deine Zielgruppe einzigartig sind. Kein Kurs der Welt kann dir garantieren, dass exakt diese Strategie für dich funktioniert. Deine Learnings kommen aus der Praxis, nicht aus PDFs und Videos.
Meine Erfahrungen mit Online-Business-Kursen
Ich spreche nicht aus der Theorie. Ich habe selbst viele Kurse gekauft. Manche waren spannend, manche komplette Zeitverschwendung. Aber eines hatten alle gemeinsam: Kein einziger Kurs hat mein Business für mich gebaut.
Was mich wirklich weitergebracht hat, waren meine eigenen Schritte:
- Die Veröffentlichung meines Buches Aufgeben? Keine Option!
- Der Aufbau meiner eigenen Website.
- Der Aufbau meiner E-Mail-Liste.
- Die Erstellung von Inhalten, die Menschen wirklich helfen.
Das war nicht so bequem wie ein Kurskauf. Aber genau das schafft Substanz.
Warum so viele in der Kurs-Falle hängen bleiben
Die Kurs-Falle ist clever. Mit jedem Kauf hast du das Gefühl, etwas Wichtiges getan zu haben. Du investierst Geld und denkst: „Jetzt wird alles anders.“
Doch nach ein paar Wochen stellst du fest: Nichts hat sich geändert. Warum? Weil Wissen allein nichts bringt, wenn du es nicht umsetzt.
Das führt zu einer Spirale: Kurs kaufen → Euphorie → keine Ergebnisse → nächster Kurs. Viele bauen sich so eine Bibliothek voller PDFs und Videos, aber kein echtes Business.
Zahlen, Daten, Fakten
Du musst kein Statistik-Experte sein, um zu sehen: Die meisten Online-Business-Kurse werden nicht zu Ende gebracht, geschweige denn umgesetzt. Frag dich selbst: Wie viele PDFs und Videomodule liegen ungenutzt auf deiner Festplatte?
Die Wahrheit ist: Neun von zehn Teilnehmern bleiben irgendwo auf der Strecke. Manche schauen nur die ersten Videos, andere kaufen zwar euphorisch, setzen aber nie etwas um. Das Problem ist nicht der Mangel an Wissen, es ist der Mangel an Umsetzung.
Was wirklich zählt
Wenn du dir ein Business aufbauen willst, dann solltest du dir diese vier Dinge klar machen:
- Eigene Erfahrungen sind unbezahlbar. Fehler gehören dazu, und ohne sie wirst du nicht lernen.
- Bau ein Fundament. Website, Blog, E-Mail-Liste, Produkt, etwas, das dir gehört und Bestand hat.
- Dranbleiben. Nicht nach dem dritten Versuch aufgeben. Erfolg braucht Zeit.
- Kurse gezielt nutzen. Nicht als Allheilmittel, sondern als Werkzeug für spezifische Probleme.
Checkliste: Lohnt sich dieser Kurs für mich?
Bevor du die nächsten Online-Business-Kurse kaufst, stell dir diese Fragen:
- Habe ich bereits ein eigenes Produkt oder eine Dienstleistung?
- Habe ich eine Plattform, über die ich Kunden erreichen kann (Website, E-Mail-Liste)?
- Weiß ich genau, welches Problem der Kurs für mich lösen soll?
- Habe ich die Zeit und den Willen, den Kurs auch umzusetzen?
- Bin ich bereit, parallel eigene Fehler zu machen, statt alles vom Kurs zu erwarten?
Wenn du mehrere Fragen mit „Nein“ beantworten musst, solltest du dir den Kauf zweimal überlegen.
Für wen Online-Business-Kurse sinnvoll sind
Ich will nicht alles schlechtreden: Kurse können sinnvoll sein, für bestimmte Menschen.
- Unternehmer mit Fundament: Du hast Kunden und Produkte, willst aber z. B. Facebook Ads optimieren.
- Menschen mit klarem Ziel: Du willst ein bestimmtes Skill lernen, etwa Copywriting oder SEO.
- Struktur-Fans: Du brauchst einen roten Faden, weil dich Selbstrecherche lähmt.
Dann kann ein Kurs eine echte Abkürzung sein. Aber er funktioniert nur, wenn du parallel ins Handeln kommst.
Häufige Fragen zu Online-Business-Kursen
Sind alle Online-Business-Kurse Betrug?
Nein, aber die meisten versprechen mehr als sie halten. Kurse funktionieren nur mit eigenem Fundament.
Warum kaufen so viele Menschen diese Kurse?
Weil Abkürzungen verlockend klingen. Niemand will sich die Zeit nehmen, alle wollen sofort erfolgreich sein.
Wann lohnt sich ein Online-Business-Kurs?
Wenn du bereits ein Produkt, eine Website und erste Kunden hast. Dann können Kurse beim Skalieren helfen.
Fazit: Dein Weg, deine Erfahrung
Online-Business-Kurse können dich inspirieren, dir Wissen geben und Fehler ersparen. Aber sie bauen dir kein Business auf. Die unbequeme Wahrheit: Dein Erfolg hängt nicht von Kursen ab, sondern davon, ob du selbst etwas auf die Beine stellst, Fehler machst und daraus lernst.
Kurse sind Werkzeuge. Dein Fundament sind deine Erfahrungen, deine Projekte, deine Marke. Und die musst du dir selbst erarbeiten.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
1. Warum machen Online-Business-Kurse die meisten nicht erfolgreich?
Weil sie Abkürzungen verkaufen, die keine sind. Ohne Fundament, also eigene Website, Produkt, Marke, nützt dir der beste Kurs nichts. Wissen ersetzt keine Umsetzung.
2. Sind alle Online-Business-Kurse Abzocke?
Nein. Aber viele sind überteuert oder zu allgemein. Gute Kurse geben dir Struktur, aber sie bauen kein Business für dich auf. Sie helfen nur, wenn du bereits ein Ziel hast.
3. Wann lohnt sich ein Online-Business-Kurs wirklich?
Wenn du schon ein Fundament hast: ein Produkt, Kunden oder eine Website. Dann kann ein Kurs helfen, zu skalieren oder gezielt ein Skill zu verbessern, z. B. Copywriting, SEO oder Ads.
4. Was ist das größte Problem bei diesen Kursen?
Mangelnde Umsetzung. Viele kaufen aus Euphorie, fühlen sich kurz motiviert, aber handeln nicht. Die Folge: Wissen auf der Festplatte, kein Fortschritt im echten Leben.
5. Wie finde ich heraus, ob ein Kurs für mich sinnvoll ist?
Stell dir fünf Fragen: Habe ich ein Produkt? Eine Plattform? Ein konkretes Ziel? Zeit zum Umsetzen? Und bin ich bereit, eigene Fehler zu machen? Wenn du mehr als zwei Mal „Nein“ sagst, lass es.
